2. Bundesliga (D)

Wird Herthas Tjark Ernst fürs Schalke-Spiel fit?

MRT-Untersuchung bei Herthas Stammkeeper

Beckenkammprellung: Wird Ernst fürs Schalke-Spiel fit?

Einsatz ungewiss: Tjark Ernst.

Einsatz ungewiss: Tjark Ernst. IMAGO/Matthias Koch

Ernst hatte nach dem Aufwärmen vor dem Auswärtsspiel beim FC St. Pauli (0:2) am Sonntag auf seinen Einsatz verzichten müssen, weil er wieder Probleme an der Stelle im Bereich der Hüfte und des Beckens verspürte, auf die er tags zuvor im Abschlusstraining bei einer Parade unglücklich gefallen war. Der deutsche U-20-Nationalspieler unterzog sich nach kicker-Informationen am Montag einer MRT-Untersuchung, diagnostiziert wurde eine Beckenkammprellung. Dem Vernehmen nach besteht eine reelle Chance, dass Herthas Nummer 1 im Verlauf der Woche ins Training und am Sonntag gegen Schalke ins Berliner Tor zurückkehren kann.

Gegen St. Pauli war Ernst von Marius Gersbeck vertreten worden, der zwei Tage vor dem Zweitliga-Spiel bereits für Herthas U 23 in der Regionalliga Nordost gegen den Greifswalder FC (0:1) zum Einsatz gekommen war. "Beim Warmmachen hat sich herausgestellt, dass ich einspringen muss. Ich durfte bei der U 23 spielen, ich durfte hier auf dem Platz stehen - ein schönes Gefühl, ich genieße das", sagte Gersbeck am Sonntag. Für den 28-Jährigen, der im Januar im DFB-Pokal-Viertelfinale gegen den 1. FC Kaiserslautern (1:3) von Trainer Pal Dardai berufen worden war, war es der erste Saison-Einsatz in der 2. Liga.

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Eine möglicherweise bessere Ausgangslage im Konkurrenzkampf der Hertha-Keeper hatte sich Gersbeck im Sommer selbst zunichte gemacht. Der vor dieser Saison für 300.000 Euro Ablöse vom Karlsruher SC zu seinem Heimat- und Herzensklub zurückgekehrte Torhüter hatte während des Trainingslagers im österreichischen Zell am See Mitte Juli nachts unerlaubt das Teamhotel verlassen und nach einem Streit einen Einheimischen schwer verletzt. Das Opfer hatte eine Orbitabodenfraktur (Bruch des Bodens der Augenhöhle), eine Kieferhöhlenwandfraktur und ein Lidhämatom davongetragen.

Strafverfahren nach Schuldeingeständnis eingestellt

Gersbeck hatte sich mit dem Österreicher zivilrechtlich auf eine Entschädigungszahlung - dem Vernehmen nach in sechsstelliger Höhe - geeinigt. Das Landesgericht Salzburg hatte das Strafverfahren nach Gersbecks Schuldeingeständnis auf der Grundlage einer Diversion, in deren Rahmen der Profi 40.000 Euro an die österreichische Staatskasse zahlte, Ende September eingestellt. Daraufhin hatte Hertha Gersbeck ("Ich habe den größten Fehler meines Lebens gemacht.") begnadigt und wieder in den Profi-Kader integriert.

Gegen St. Pauli wirkte der Routinier bei Flanken sehr entschlossen, musste allerdings nach einem Abschluss von Elias Saad einmal nachfassen (23.) und sah beim zweiten Gegentor, einem Schuss von Marcel Hartel (44.), nicht vollends glücklich aus. "Da komme ich zu spät", gestand Gersbeck nach Spielende selbstkritisch. Vorausgegangen war allerdings ein missglückter Aufbauversuch von Linksverteidiger Michal Karbownik - und in der Folge zu wenig Druck auf Hartel.

Gersbecks Fazit deckte sich mit dem seiner Kollegen und dem von Trainer Dardai, nachdem Hertha im ersten Durchgang vom Spitzenreiter eine Lektion erhalten hatte. "Wir waren in der ersten Halbzeit nicht mutig genug, waren immer einen Schritt zu spät", sagte Gersbeck. "Aber man hat auch gesehen, welche brutale Qualität St. Pauli am Ball, aber auch in der Defensive hat. Wenn man dann gegen so einen Gegner zurückliegt, wird es schwierig. Die zweite Halbzeit war deutlich besser, aber wir sind leider nicht mehr rangekommen."

Steffen Rohr

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