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Barthez beendet Karriere

Frankreich: Nach erfolgloser Vereinssuche

Barthez beendet Karriere

Fabien Barthez und Zinedine Zidane

Nach Zinedine Zidane (re.) beendet auch Frankreichs Nationalkeeper Fabien Barthez seine Karriere. dpa

Ursprünglich wollte Barhez noch ein bis zwei Jahre weiterspielen und dabei auch der "Equipe tricolore" zur Verfügung stehen: "So lange ich Fußball spiele, werde ich die Nationalmannschaft nicht aufgeben", kündigte Barthez bereits im August gegenüber der französischen Sportzeitung "L'Equipe" an.

Allerdings gestaltete sich die Suche nach einem neuen Verein schwerer als erwartet. Eigentlich wollte Barthez, dessen Markenzeichen seine Glatze ist, bereits für Ende August einen neuen Arbeitgeber präsentieren. Alle Verhandlungen brachten aber kein Ergebnis.

"Ich hätte sicher noch zwei Jahre spielen können, aber ich will mich nicht beklagen: Ich habe ein Leben mit vielen Vorteilen genossen", bilanzierte er seine Laufbahn. "Ich habe eigentlich nie eine Entscheidung für meinen Rücktritt getroffen. Es hat sich ergeben. Ich habe mir dann einfach gesagt: Wenn du keinen Verein findest, machst Du eben etwas anderes", erläuterte der Zerberus die Entwicklungen der vergangenen Monate. Wohin der Weg des dreimaligen WM-Teilnehmers führt, ist allerdings noch unklar.

Zuletzt wurde Barthez mit seinem Heimatverein FC Toulouse in Verbindung gebracht. Doch auch diese letzte Option hat sich nun zerschlagen.

Fabien Barthez spielte von 1986 bis 1992 beim FC Toulouse. Danach wechselte er zu Olympique Marseille und gewann gleich in seinem ersten Jahr die Champions League. Im Jahr 1995 ging er schließlich zum AS Monaco, mit dem er zweimal französischer Meister (1997, 2000) wurde. Mit Manchester United, seiner nächsten Station, wurde er ebenfalls zweimal Meister (2001, 2003). Seit 2004 spielt der charismatische Torhüter wieder bei Marseille.

Allerdings stand sein zweites Engagement in der Mittelmeer-Metropole unter einem ungünstigen Stern. Wegen einer "Spuckattacke" gegen einen Schiedsrichter wurde er im vergangenen Jahr für mehrere Monate gesperrt. Diese Affäre hätte ihm fast die Teilnahme bei der WM 2006 gekostet, doch der französische Nationalcoach Raymond Domenech entschied sich für den Routinier und gegen Lyons Gregory Coupet als Nummer 1.

Während des Turniers absolvierte Barthez alle sieben Spiele für Frankreich (kicker-Durchschnittsnote: 3,29). Im Elfmeterschießen konnte er keinen Schuss der Italiener parieren. Der Keeper äußerte, dass ihn deshalb noch immer Schuldgefühle plagen: "Damit muss ich erst noch zurechtkommen".

Im Nationaldress wurde er 1998 in Frankreich durch ein 3:0 im Endspiel gegen Brasilien Weltmeister. Zwei Jahre später gewann er bei der EM in Belgien und den Niederlanden durch ein 2:1 n. V. gegen Italien den Titel.