Manch einer in Fußball-Deutschland könnte ein bisschen zusammengezuckt sein, als dieser Name plötzlich wieder durch die Schlagzeilen geisterte: Conceicao. Der 21 Jahre alte Francisco Conceicao wurde als Joker im Auftaktspiel gegen Tschechien am Dienstagabend zum gefeierten Matchwinner der portugiesischen Nationalmannschaft.
Sein Vater Sergio, bis zuletzt übrigens auch Franciscos Vereinstrainer beim FC Porto, hatte bei der EM 2000 gleich drei Tore (in fünf Spielen) für die Portugiesen geschossen - alle drei im Gruppenspiel gegen Deutschland (3:0). Für die Mannschaft von Bundestrainer Erich Ribbeck bedeutete das damals die Heimreise.
Durch Franciscos Siegtreffer wurden die Conceicaos zum erst zweiten Vater-Sohn-Duo, das bei Europameisterschafts-Endrunden mindestens einen Treffer erzielen konnte. Vor drei Jahren war das bereits den Chiesas gelungen. Vater Enrico schlug für die italienische Nationalmannschaft im Gruppenspiel 1996 gegen Tschechien zu, Sprössling Federico tat es ihm 2021 mit Toren im Achtelfinale gegen Österreich und im Halbfinale gegen Spanien gleich. Was die Portugiesen womöglich auf potenzielle Parallelen hoffen lässt.
Denn anders als Enrico wurde Federico mit Italien Europameister. Sergio Conceicao erreichte mit Portugal 2000 zwar das Halbfinale, verpasste den Titel aber ebenfalls. Holt Sohnemann Francisco also wie Chiesa junior nun den EM-Pokal?
Als Stammspieler starteten sie alle nicht
Auch individuell betrachtet ist das Siegtor von der Bank für den jungen Conceicao ein gutes Omen: Papa Sergio, damals italienischer Meister mit Lazio Rom, startete vor 24 Jahren als Ergänzungsspieler ins Turnier, wurde nach seinem Dreierpack gegen Deutschland aber Stammspieler. Federico Chiesa begann 2021 ebenfalls als Joker, um sich durch gute Leistungen in der ersten Elf festzusetzen. Viertelfinale, Halbfinale und Finale erlebte der amtierende Europameister vor drei Jahren in der Anfangsformation. Francisco Conceicao würde sicherlich auch das unterschreiben.