Bundesliga (D)

Weghorst und der Lockruf der alten Liebe

Hoffenheims Leihangreifer ist in der Heimat gefragt

Weghorst und der Lockruf der alten Liebe

Führt der Weg von Wout Weghorst zurück in seine Heimat?

Führt der Weg von Wout Weghorst zurück in seine Heimat? IMAGO/Jan Huebner

Am 7. August 1992 erblickte Wout Weghorst im niederländischen Borne das Licht der Welt. In der Region Twente, rund 20 Kilometer entfernt von der Großstadt Enschede, für deren Klub - bezeichnenderweise Twente Enschede genannt - seit Kindesbeinen das Herz des Nationalspielers schlägt. Der Tabellendritte der vergangenen Saison hat nach Amsterdam jetzt ebenfalls ein Auge auf den Nationalspieler geworfen, dessen einjährige Leihe in Hoffenheim nicht in einen fixen Vertrag mündete.

Das finanzielle Gesamtpaket für den vom FC Burnley ausgeliehenen Angreifer, der noch bis 2025 an den Premier-League-Klub gebunden ist und dessen Millionen-Ablöse allein schon Richtung Zweistelligkeit tendiert, wollte die TSG nicht anpacken. Jetzt ist Weghorst auf dem Markt und in seiner Heimat ein Thema. Ajax streckte früh die Fühler aus, hat nun aber Konkurrenz bekommen. Weniger namhaft, weniger lukrativ, aber dafür mit den Faktor Emotionalität versehen: seine alte Liebe Twente Enschede.

Gibt sich Weghorst mit einer Jokerrolle zufrieden?

Während sich der Rekordmeister aus der Hauptstadt vor Saisonbeginn noch für die Europa League qualifizieren kann, kämpft Enschede zeitgleich um den Einzug in die Königsklasse. Ajax, das nach zwei überaus enttäuschenden Spielzeiten mit den Abschlussplätzen drei und fünf auf dem Spielermarkt unter Erfolgsdruck steht, muss für größere Sprünge zudem Transfereinnahmen generieren. Geld, das zum Beispiel ein Verkauf des früheren Leipzigers Brian Brobbey bringen könnte. Was die Klubbosse allerdings mit der Hoffnung auf eine noch höhere Rendite für den 22-Jährigen in den kommenden Jahren bisher ablehnen.

Stattdessen wird mit dem Abschied von Chuba Akpom gerechnet. Der aus England stammende Offensivmann wird in der Premier League gehandelt. Weghorst, so die Gedankenspiele der Ajax-Verantwortlichen, könnte dessen Platz hinter Brobbey (22) und Steven Bergwijn (26) einnehmen. Eine Jokerrolle, wie sie für den 31-Jährigen auch bei der niederländischen Nationalmannschaft bei der anstehenden Europameisterschaft vorgesehen ist.

Eine Perspektive, die der ehrgeizige Stürmer mit gemischten Gefühlen betrachten dürfte. Auf der anderen Seite ist da die Aussicht einer möglichen Champions-League-Qualifikation und sein inniges Verhältnis zu seinem Herzensklub Twente. Enschede fehlt es vielleicht an vergleichbarer Finanz- und Strahlkraft. Doch die innere Bindung Weghorsts zu seinem Herzensklub könnte dies ausgleichen.

George Moissidis

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