Bundesliga (D)

Leverkusens Buhlen um VfB-Kapitän Anton ergibt dreifach Sinn

Stuttgarts Nationalspieler könnte Stanisic oder Tah ersetzen

Darum ergibt Bayers Buhlen um Anton dreifach Sinn

Der Anführer des VfB Stuttgart - doch wie lange noch? Waldemar Anton.

Der Anführer des VfB Stuttgart - doch wie lange noch? Waldemar Anton. IMAGO/Sportfoto Rudel

Sollte Jonathan Tah den Werksklub in diesem Sommer gen München oder woanders hin verlassen, ist der Leverkusener Bedarf nach einem neuen Abwehrchef offensichtlich. Verliert Bayer 04 einen seiner vier "unersetzlichen" Akteure (neben Tah sind dies Granit Xhaka, Florian Wirtz und Alejandro Grimaldo), müssen die Macher auf dieser Position zwingend nachlegen.

Als Tah-Ersatz könnte dann Waldemar Anton vom VfB Stuttgart fungieren. Der 26-Jährige hat bei den Schwaben die Führungsrolle in der Abwehrkette inne, ist schnell, spiel- und zweikampfstark. Und erfüllt damit das Anforderungsprofil. Der deutsche Nationalspieler und EM-Fahrer ist längst von den Bayer-Machern für gut befunden worden.

Den BVB sieht Anton angeblich nicht als erste Wahl

Neben den sportlichen Parametern machen auch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen den Rechtsfuß attraktiv. Anton verfügt in seinem Vertrag über eine Ausstiegsklausel in Höhe von gut 22 Millionen Euro. Diese Option gilt bis nach der Europameisterschaft, so dass Bayer auf einen Verkauf Tahs nach der EURO noch reagieren könnte. Die Frage ist aber, ob Anton dann noch verfügbar ist. Bemüht sich doch auch Borussia Dortmund um den Innenverteidiger, der angeblich seinerseits den BVB nicht als die Option seiner ersten Wahl ansehen soll.

Bayer buhlt um Anton, was nicht nur für den Fall des möglichen Verlusts von Tah Sinn ergibt. Schließlich benötigt der Doublegewinner ja noch einen Ersatz für Josip Stanisic, der nach seiner einjährigen Leihe zum FC Bayern zurückkehrt, wo er für die kommende Saison laut Sportchef Max Eberl fest eingeplant ist.

Anton würde mit seinem Profil einen passenden Stanisic-Ersatz auf der rechten Position in der Dreierkette darstellen, wäre sogar als Upgrade zum kroatischen Nationalspieler anzusehen, der in der Rückrunde Stammkraft bei Bayer 04 war.

Ein Anton-Transfer würde Leverkusens Ausgangslage im Tah-Poker stärken

Es wäre also ein kluger Schachzug der Leverkusener Macher, jetzt möglichst zeitnah Anton zu verpflichten. Hätte man doch so für den Fall, dass Tah wechselt, bereits den notwendigen Ersatz im Kader. Und falls Tah doch bleiben sollte, hätte man die Lücke, die durch den Stanisic-Abgang entsteht, hochwertig geschlossen. Zu einem Preis-Leistungsverhältnis, das Anton für Geschäftsführer Simon Rolfes zu einem No-Brainer machen würde.

Darüber hinaus würde ein solcher Transfer, über den man sich nicht das Hirn zermartern müsste, die Leverkusener Ausgangslage im Ablöse-Poker mit dem Bayern um Tah nochmal extrem stärken. Denn Bayer wäre dann in keiner Weise unter Zugzwang - ganz im Gegensatz zu den Münchnern. Auch in dieser Hinsicht ergäbe eine Anton-Verpflichtung Sinn.

Stephan von Nocks

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