Schon von weitem ist in diesen Tagen zu erkennen, dass etwas anders ist auf dem Firmengelände von DFB-Ausrüster Adidas in Herzogenaurach. Das liegt nicht allein an den gigantischen Plakaten, die mit Motiven der Nationalmannschaft gefüllt sind und an den Geschäften des Sportartikelherstellers angebracht wurden. Überall sieht man Hinweise auf die Anwesenheit der Nationalmannschaft auf dem Home Ground.
Am offensichtlichsten ist das große Medienzentrum, in dem uns Journalisten in den Wochen während der EM beste Arbeitsmöglichkeiten gewährt werden. Auf dem Weg zum Eingang laufen wir durch eine kleine Freiluft-Ausstellung mit berühmten deutschen EM-Trikots, auch die aktuelle Kollektion darf dabei nicht fehlen - verbunden mit der Hoffnung, dass auch die weißen und pink-lila Jerseys als Erfolgsmodelle in die Historie des Verbands eingehen werden. Ein Verkaufsrenner sind sie bereits jetzt, vor allem das Auswärtstrikot.
So manche Besucher erhaschen einen Blick auf die Nationalspieler
Immer wieder sieht man Passanten - vor allem viele Kinder - darin gekleidet auf den öffentlichen Wegen, die nach Herzogenaurach gekommen sind, um einen Blick auf die DFB-Stars zu erhaschen. Die sind zwar abgeschirmt von der Öffentlichkeit untergebracht, ab und an aber tauchen sie vor dem Outlet-Store ein paar Hundert Meter weiter auf, um Autogramme zu schreiben und auf die Torwand zu schießen. Und auch wenn sie TV-Interviews geben, kann man sich zumindest aus der Ferne sehen. Wir Journalisten kommen bei den täglichen Pressekonferenzen etwas näher heran, ebenso bei den Trainings, die in der Regel 15 Minuten für uns zugänglich sind.
2021 standen tägliche Tests auf dem Programm, heute eine Partie Tischtennis
Auch 2021 war das so - und doch ist diesmal alles anders. Damals war die Corona-Pandemie noch nicht überwunden. Zu den Spielen in München waren nur 10.000 Zuschauer zugelassen. Und hier auf dem Firmengelände von Adidas war alles streng reglementiert. Hereinkam nur, wer sich zuvor an einer Teststation vor Ort hatte testen lassen. Das war jeden Morgen eine unbequeme bis schmerzhafte Erfahrung für die Nase, weil die Tester sehr gründlich bei der Probenentnahme waren. Aber es gewährleistete, dass wir überhaupt im Medienzentrum zusammenkommen konnten. Doch auch nach der Schranke war Vorsicht das oberste Gebot.
Jetzt ist das Arbeiten wesentlich freier möglich. Und auch die Pausen, die nötig sind, um sich vor einem kickerTV-Aufsager, einer Aufnahme für den Daily-Podcast des kicker oder dem nächsten Text gedanklich zu sammeln. Wer von uns etwas Abstand benötigt, um die Kreativität wieder in Schwung zu bringen, der kann sich am Tischkicker oder der Tischtennisplatte körperlich betätigen. Auch das firmeneigene Gym ist für uns Journalisten zugänglich. Jetzt müsste man nur noch hingehen…