Bundesliga (D)

Erst Grifo, nun Pedersen: Erneut patzender Schlager räumt Fehler ein

Fehlentscheidungen bei Augsburg gegen Wolfsburg

Erst Grifo, nun Pedersen: Erneut patzender Schlager räumt Fehler ein

Patrick Wimmer verletzt am Boden - doch statt der Wolfsburg beschweren sich die Augsburger vehement bei Daniel Schlager.

Patrick Wimmer verletzt am Boden - doch statt der Wolfsburg beschweren sich die Augsburger vehement bei Daniel Schlager. IMAGO/Krieger

Nur eine Woche nachdem Schiedsrichter-Boss Lutz Michael Fröhlich die Bundesliga-Referees dazu aufgefordert hatte, bei groben Foulspielen "schnellstmöglich wieder zu einer klaren Linie" zurückzukehren, ist es erneut zu einer allzu gnädigen Entscheidung gekommen - und wieder spielte Daniel Schlager eine maßgebliche Rolle.

Der 33-Jährige hatte es am vergangenen Samstag als Videoassistent versäumt einzugreifen, als Schiedsrichter Tobias Reichel Freiburgs späteren Matchwinner Vincenzo Grifo nach dessen heftiger Grätsche gegen Bochums Cristian Gamboa mit Gelb hatte davonkommen lassen. Diesmal war es Schlager auf dem Feld selbst, der beim Augsburger Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg (3:2) FCA-Außenverteidiger Mads Pedersen für seinen Tritt gegen Patrick Wimmer kurz vor dem Pausenpfiff nur Gelb zeigte.

VfL-Trainer Niko Kovac sprach von einer "klaren Fehlentscheidung", zumal er Wimmer wenige Minuten nach dem Start des zweiten Durchgangs verletzungsbedingt hatte auswechseln müssen. Und auch Schlager sieht inzwischen ein, dass Rot die bessere Entscheidung gewesen wäre.

"Daniel hat gesagt, wenn er die Bilder jetzt sieht, ist das für ihn auch eine Rote Karte", berichtete Schiedsrichter-Kollege Martin Petersen, der sich im Vorfeld mit Schlager unterhalten hatte, am Sonntagvormittag im "Sport1-Doppelpass". "Der erste Eindruck im Spiel war ein anderer." Petersens Vermutung: "In der ersten Sequenz sieht man den Treffer vorne gar nicht. Das sieht relativ unscheinbar aus. Ich glaube, dass das auch die Perspektive des Schiedsrichters war, der nicht genau erkennt, dass die offene Sohle fies auf den Fuß geht und das dann eben schon eine Gesundheitsgefährdung darstellt."

Warum griff der VAR nicht ein? "Da ist in doppelter Manier was schiefgelaufen"

Nur warum griff wie vor einer Woche in Freiburg der VAR - diesmal Guido Winkmann - schon wieder nicht ein? "Da ist in doppelter Manier was schiefgelaufen", so Petersen. "Hier wird auch noch ganz minimal der Ball gespielt, vielleicht hat er (Winkmann, Anm. d. Red.) den Fokus dann zu sehr darauf gelegt, ich kann es nicht genau beantworten. Das ist schade und ärgerlich, wenn so was passiert." Grundsätzlich sei eine offene Sohle zwar nicht per se Rot, weil schon "eine gewisse Gesundheitsgefährdung da sein" müsse. Dass diese im Fall Pedersen vorlag, war jedoch unstrittig - eigentlich.

Womöglich hatte sich Schlager - der kurz vorher bereits einen Elfmeter für Wolfsburg gepfiffen hatte, der keiner war (43.) - auf dem Feld auch von den Augsburgern verunsichern lassen. In großer Runde waren sie nach Pedersens Foul erbost auf den Referee zugestürmt - weil dieser überhaupt gepfiffen hatte. Abwehrchef Jeffrey Gouweleeuw hatte sich wegen Meckerns sogar ebenfalls eine Gelbe Karte eingehandelt.

jpe